Ice Dragons verlieren bei den Saale Bulls - Herford gibt Spiel in 10 Minuten aus der Hand

Erneut unnötig verloren

In den PrePlayOff-Sumpf gerutscht – der Herforder Eishockey Verein unterlag im Auswärtsspiel der Oberliga Nord bei den Saale Bulls Halle mit 2:6 (1:0/1:5/0:1) und hat vorerst den Anschluss an die PrePlayOff-Plätze verloren. Die Ice Dragons gerieten dabei innerhalb von 10 Minuten im zweiten Drittel deutlich ins Hintertreffen und kassierten in dieser Zeit im Anschluss an unnötige Strafen und individuelle Fehler fünf Gegentreffer und verspielten durchaus mögliche Punkte, obwohl man erstmals seit September keine Ausfälle zu beklagen hatte und in Bestbesetzung auflief.

Der Start verlief für die Ostwestfalen durchaus vielversprechend. Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend und kamen zunächst nur zu wenigen Torchancen. In der 14. Minute erzielten die Gäste die nicht unverdiente Führung in Unterzahl. Nachdem Marius Garten in einer Kontersituation  den Pfosten traf, war Logan DeNoble zur Stelle und verwandelte den Nachschuss. Mit der knappen Führung wurden erstmals die Seiten gewechselt und auf Herforder Seite durfte man bis zu diesem Zeitpunkt zufrieden sein.

Im zweiten Drittel kassierten die Ice Dragons in den ersten Minuten unnötige Strafzeiten, verteidigten jedoch das PowerPlay der Saale Bulls gut. Doch die längere Unterzahlsituation hatte Substanz gekostet. Thomas Merl glich folgerichtig für Halle in der 29. Minute aus und läutete nun eine Drangphase der Gastgeber ein. Nach einer weiteren Strafzeit, die abermals vom HEV überstanden wurde, sorgte Dennis Schütt in der 33. Minute für den Führungstreffer der Saale Bulls. Keine 30 Sekunden später erhöhte Jeroen Plauschin zum 3:1 für Halle und Chefcoach Milan Vanek nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft wieder neu zu sortieren. Doch die Gastgeber ließen sich nun nicht mehr von ihrem Weg abbringen. Roman Pfennings (36.) und Patrick Schmid per Shorthander (39.) stellten mit ihren Treffern die Weichen endgültig auf Sieg und schraubten das Ergebnis auf 5:1. In Überzahl verkürzte Dominik Patocka noch vor dem letzten Wechsel auf 2:5 und sendete noch einmal ein Lebenszeichen der Herforder.

Halle konzentrierte sich im Schlussabschnitt auf Stabilität in der Defensive, während Herford versuchte, irgendwie noch einmal den Anschluss herzustellen. Zwar verkürzten die Ice Dragons scheinbar noch einmal auf 3:5 in der 53. Minute, der Treffer wurde jedoch aufgrund von Fehlern bei Strafzeiten und der Rückkehr von Spielern auf das Eis im Vorfeld nicht anerkannt. Schließlich sorgte Lukas Valasek in der 56. Minute für den 6:2-Schlusspunkt für Halle.

„Ich bin sprachlos über das zweite Drittel. Wir haben den Faden verloren, waren im ersten Drittel gut dabei und haben sogar Chancen auf weitere Treffer. Dann machen wir viel zu viele individuelle Fehler. Es reicht nicht aus, dass man nur 35 oder 40 Minuten Eishockey spielt. Wir kommen hier mit vier kompletten Reihen hin und jeder Spieler kann sich in den Wechseln 20 bis 30 Sekunden verausgaben. Ich bin absolut enttäuscht und mir ist es jetzt nach dem Spiel egal, dass Weihnachten nun ins Wasser fällt. Wir haben vier Reihen, die sich in den kommenden Spielen verausgaben dürfen“, äußerte sich ein sichtlich unzufriedener Milan Vanek auf der anschließenden Pressekonferenz.

Mit 33 Punkten aus 32 Spielen nimmt Herford aktuell Platz 11 ein, hat jedoch auf die PrePlayOff-Plätze einen Rückstand von 5 Punkten. Mit dem derzeitigen Punkteschnitt von 1,03 war es in den vergangenen beiden Jahren nicht gelungen, sich in den Top 10 der Liga zu platzieren. Aktuell geht der Blick für die Ice Dragons in die andere Richtung. Mit den Black Dragons Erfurt hat man den Tabellenzwölften im Nacken, der sich unbedingt aus den PlayDown-Plätzen herausarbeiten möchte. In den PlayDowns käme es in einer Best-of-7-Serie zwischen dem 12. und 15. sowie dem 13. und 14. zum Showdown um den Klassenerhalt, wobei die Verlierer dieser Duelle zunächst einmal den Profibereich verlassen müssen und nur bei entsprechender Auf- und Abstiegskonstellation der DEL2 teilweise noch nachrücken könnten.

Dieses Szenario möchte man in Herford unbedingt vermeiden, womit die Mannschaft in den kommenden noch ausstehenden 24 Spielen gefordert ist. Am Freitag wird die heiße Phase mit vielen zuschauerträchtigen Duellen rund um die Feiertage eingeläutet. Herford ist dann ab 20.00 Uhr zu Gast bei der EG Diez-Limburg und muss alles daransetzen, etwas Zählbares mitzunehmen.

Tore:

0:1 13:40 Logan DeNoble (Marius Garten / Rustams Begovs) SH1

1:1 28:47 Thomas Merl (Patrick Schmid / Mathieu Tousignant)

2:1 32:20 Dennis Schütt (Sergej Stas / Marius-Lucas Demmler)

3:1 32:46 Jeroen Plauschin (Patrick Schmid)

4:1 35:38 Roman Pfennings (Dennis Schütt / Patrick Schmid)

5:1 38:15 Patrick Schmid (Thomas Merl / Jeroen Plauschin) SH1

5:2 38:47 Dominik Patocka (Gleb Berezovskij / Aaron Reckers) PP1

6:2 55:28 Lukas Valasek (Patrick Schmid / Thomas Gauch)

Strafen:

Halle 8 Minuten

Herford 16 Minuten

Zuschauer:

835

 

Weitere Spiele:

Hamburg vs Essen 8:3 (2:0/2:2/4:1) Zuschauer: 901

Herne vs Hamm 3:4 OT (0:0/2:2/1:1/0:1) Zuschauer: 570

Tilburg vs Duisburg 5:2 (1:0/2:1/2:1) Zuschauer: 2145

Rostock vs Krefeld 8:5 (3:1/4:2/1:2) Zuschauer: 687

Hannover Indians vs Leipzig 2:1 OT (0:0/1:0/0:1/1:0) Zuschauer: 1713

Erfurt vs Diez-Limburg 4:5 SO (1:0/1:2/2:2/0:0/0:1) Zuschauer: 602

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Vergeblich in Halle gestreckt Photocredit (c): Jürgen Feyerabend - feyerdragon pic art