DEL-Nachwuchs entführt die Punkte – der Herforder Eishockey Verein unterlag in der Oberliga Nord gegen die U23-Mannschaft des Krefelder EV mit 2:3 (1:1/1:1/0:1) und musste anerkennen, dass sich der DEL-Nachwuchs der Gästemannschaft inzwischen zu einem Team mit PlayOff-Potential entwickelt hat. Der KEV nutzte in einer spannenden Begegnung die sich bietenden Überzahlsituationen effektiver als der Gastgeber und holte nicht ganz unverdient den nächsten Auswärtserfolg.
Von Beginn an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem zunächst die Defensive im Mittelpunkt stand. Während Herford mit intensivem Forechecking versuchte, das Aufbauspiel des Gegners schon früh zu stören, machte Krefeld die Räume im eigenen Drittel eng. Dennoch gab es Torchancen auf beiden Seiten, die jedoch zunächst ungenutzt blieben. Die größte Gelegenheit hatten die Gäste in der 12. Minute in Form eines Penaltys, doch Ennio Albrecht im Tor der Herforder entschärfte Marciek Rutkowskis Möglichkeit auf die Führung. Diese holte sich dann der HEV. Lasse Bödefeld arbeitete in Überzahl den Puck im Nachsetzen zum 1:0 in der 13. Minute über die Torlinie und ließ den Gastgeber jubeln. Doch Krefeld setzte nach und kam noch vor der ersten Pause durch Alexander Blank zum 1:1-Ausgleich (16.).
Im zweiten Drittel änderte sich das Bild nicht. Beide Teams verteidigten gut, standen sicher und machten den gegnerischen Angriffsreihen das Leben schwer. In der 28. Minute zeigte der KEV, warum er derzeit zurecht auf Platz 8 der Tabelle zu finden ist. Als Tim Lucca Krüger eine Strafzeit absaß, benötigte das junge Gästeteam nur 15 Sekunden des Überzahlspiels, um durch Michael Fomin mit 2:1 in Führung zu gehen. Herford benötigte einige Zeit, um sich vom Rückstand zu erholen, fand dann jedoch wieder besser in das Spiel und kam durch Tim Lucca Krüger vor dem letzten Seitenwechsel noch zum verdienten 2:2-Ausgleich (39.).
Gleich zu Beginn des Schlussabschnittes folgte dann die vielleicht entscheidende Spielszene. Michael Fomin erhielt auf Seiten der Krefelder aufgrund eines Kniechecks eine 5-Minuten- + Spieldauerdisziplinarstrafe. Nur wenig später folgte eine weitere 2-Minutenstrafe für KEV-Spieler Michael Schaaf und somit für Herford die Gelegenheit einer 5 gegen 3-Überzahlsituation. Zwar drängten die Ice Dragons nun auf den Führungstreffer, ließen jedoch die Torchancen ungenutzt und zogen keinen Profit aus der guten Gelegenheit. Nach der überstandenen Unterzahl bekamen die Gäste sichtlichen Rückenwind und arbeiteten sich in die Partie zurück. Beide Teams agierten im weiteren Verlauf vorsichtiger und hatten nur noch wenige Torgelegenheiten. Doch erneut sollte sich für Krefeld noch einmal eine Überzahlgelegenheit rund drei Minuten vor dem Ende ergeben. Die Gäste ließen diese Chance nicht ungenutzt und kamen in der 58. Minute durch Julius Bauermeister zum 3:2. Zwar hatte Herford auch nochmals eine 5 gegen 4-Gelegenheit und nahm in der Schlussphase Torhüter Ennio Albrecht zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch der DEL-Nachwuchs des KEV verteidigte den Vorsprung und entführte somit drei Punkte aus dem imos Eisstadion „Im Kleinen Felde“.
„Wir müssen unsere eigenen Überzahlgelegenheiten besser nutzen und haben auch sonst einige Torchancen liegen gelassen. Krefeld hat seine Chancen effektiv genutzt und nicht unverdient heute gewonnen. Wir wollen es in den nächsten Spielen unbedingt besser machen“, analysierte Herfords Stürmer Matyas Kovacs die Begegnung im Anschluss.
Während Krefeld seinen 8. Tabellenplatz stabilisierte und vorsichtig in Richtung direkte PlayOff-Qualifikation schielen darf, benötigt Herford im Kampf um die PrePlayOff-Plätze dringend Punkte, um Platz 10, der zur Teilnahme berechtigen würde, zu verteidigen.
Auf die heimischen Kufencracks warten mit den Saale Bulls Halle (Freitag) und den Hammer Eisbären (Sonntag) zwei weitere Heimspiele mit der Gelegenheit, etwas Zählbares auf dem heimischen Eis zu behalten.
Tore:
1:0 (12:28) Lasse Bödefeld (Sebastian Christmann / Gleb Berezovskij) PP1
1:1 (15:28) Alexander Blank (Adrian Grygiel / Michael Fomin)
1:2 (27:04) Michael Fomin (Julius Bauermeister / Adrian Grygiel) PP1
2:2 (38:04) Tim-Lucca Krüger (Björn Bombis / Ralf Rinke)
2:3 (57:09) Julius Bauermeister (Alexander Blank / Adrian Grygiel)
Strafen:
Herford 10 Minuten + Penalty (Ennio Albrech hält)
Krefeld 12 Minuten + 5 Minuten (Michael Fomin) + Spieldauerdisziplinarstrafe (Michael Fomin)
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