Spannung und Dramatik pur – der Herforder Eishockey Verein hat das erste Derby der noch jungen Oberligasaison gegen die Hammer Eisbären mit 3:2 (0:0/1:2/2:0) für sich entschieden. Dabei erlebten die Zuschauer in der ausverkauften imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ eine spannende und dramatische Begegnung der beiden Westfalenkontrahenten auf hohem Niveau.
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Begegnung mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten, doch sowohl Maximilian Meier im Gehäuse der Eisbären wie auch Jakub Urbisch auf Herforder Seite ließen im ersten Drittel keinen Treffer zu.
Im zweiten Spielabschnitt versuchte Hamm den Druck zu erhöhen, agierte optisch leicht überlegen, wurde dann jedoch in Person von Brandon Schultz in der 28. Minute blitzschnell beim 1:0 der Gastgeber ausgekontert. Die Eisbären nutzten hingegen in der 34. Minute eine Überzahlsituation zum 1:1-Ausgleich durch Philip Kuschel, setzten in den folgenden Minuten weiter nach und gingen durch Oleg Tschwanow noch vor dem letzten Seitenwechsel mit 2:1 in Führung (39.).
Dramatisch wurde es dann im letzten Drittel. Zunächst reagierte Nils Wegener bei seinem Ausgleichtreffer zum 2:2 in der 44. Minute am schnellsten, pflückte sich die Scheibe aus der Luft, legte sie sich selbst vor und umkurvte die Hammer Defensive, um aus kurzer Distanz einzuschieben. Die Zuschauer erlebten nun ein Hin und Her mit wenigen Unterbrechungen auf dem Eis, doch erneut lief Brandon Schultz der Eisbären-Abwehr in der 55. Minute davon und brachte die Gastgeber wieder mit 3:2 in Führung. Drei Minuten vor dem Ende entlud sich die ganze Anspannung des Spiels bei den Akteuren in einem wilden Handgemenge auf dem Eis, mit der Folge, dass die Ice Dragons noch einmal in eine Unterzahlsituation gerieten. Während Hamm alles nach vorne warf, kämpfte Herford in den Schlusssekunden um jeden Zentimeter Eis und brachte den knappen Vorsprung unter dem Jubel der ostwestfälischen Eishockeyfans über die Ziellinie.
„Ich habe diese Halle noch nie so laut wie heute erlebt. Das lag an der Unterstützung beider Fanlager und an einem sehr umkämpften und in meinen Augen gutem Derby. Unsere Mannschaft ist jung und aktuell sehr wissbegierig und lernfähig. Natürlich haben wir uns auf ein Derby eingestellt und manche mussten das auch erst kennenlernen. Ich bin mit dem heutigen Spiel und mit der Einstellung sehr zufrieden. Jetzt blicken wir auf das Auswärtsspiel in Tilburg und wollen dort gerne nachlegen“, äußerte sich Headcoach Henry Thom im Anschluss an die Begegnung.
Herford bleibt in den Heimspielen somit weiterhin ohne Verlustpunkt und verbesserte sich in der Tabelle mit nunmehr 9 Punkten auf Platz 4. In der Sonntagsbegegnung spielen die Ice Dragons ab 16.30 Uhr bei den Tilburg Trappers und werden versuchen, erstmals in der Herforder Vereinsgeschichte gegen das niederländische Topteam zu punkten.
Tore:
1:0 27:12 Brandon Schultz (Emil Lessard Aydin)
1:1 33:57 Philip Kuschel (Joonas Alanne / Julian Airich) PP1
1:2 38:21 Oleg Tschwanow (Thomas Zuravlev / Spencer Berry)
2:2 43:27 Nils Wegner (Niklas Hildebrand)
3:2 54:25 Brandon Schultz (Emil Lessard Aydin / Nick Walters)
Strafen:
Herford 12 Minuten + 5 Minuten Niklas Hildebrand + 20 Minuten Niklas Hildebrand
Hamm 14 Minuten
Zuschauer:
1029 (ausverkauft)
Streambuchungen:
224