Traum der Ice Dragons platzt kurz vor dem Ende - Herford unterliegt Hamburg vor ausverkauftem Haus

Sommerpause

Ganz nah dran gewesen – die Enttäuschung war den Ice Dragons ins Gesicht geschrieben und trotzdem erfüllten die Spieler des Herforder Eishockey Vereins noch lange nach der Schlusssirene Autogramm- und Selfiewünsche ihrer Fans auf dem Eis. Bis in die Schlussminuten lebte der Traum von den PrePlayOffs und Herford führte in der ausverkauften imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ mit 3:2, während Erfurt zeitgleich das für Herford bedeutende Spiel gegen Herne verloren hatte und der HEV in den Top 10 stand. Dann schlugen die Crocodiles Hamburg zu und drehten die Partie mit 4:3 (1:1/1:1/2:1) zu ihren Gunsten.

Von Beginn an entwickelte sich zwischen den beiden Kontrahenten ein offenes Duell. Zwar legten die Teams viel Wert auf die eigenen Defensivarbeit, dennoch gab es brandgefährliche Torchancen auf beiden Seiten. In der 13. Minute eröffnete Juuso Rajala den Torreigen und traf für die Gäste zum 1:0. Einige Minuten benötigten die Ice Dragons, um sich wieder zu fangen, doch auch sie schlugen noch einmal vor der ersten Pause zu. Jonas Gerstung war in der 20. Minute im Nachschuss erfolgreich und egalisierte zum 1:1.

Auch im 2. Drittel ein ähnliches Bild. Beide Mannschaften lieferten sich ein offenes Gefecht, doch wieder trafen die Crocodiles zuerst. Niklas Jentsch ließ Herfords Torhüter Kieren Vogel keine Abwehrchance und brachte sein Team wieder in Führung. Herford arbeitete, kämpfte und kam in der 35. Minute durch Logan DeNoble wieder zum 2:2-Ausgleich, mit dem letztmals die Seiten gewechselt wurden. Zu diesem Zeitpunkt schickte sich in Erfurt der Herner EV an und setzte sich vom Gastgeber Treffer um Treffer ab. Ein Sieg nach 60 Minuten musste nun für die Ice Dragons her.

Gleich mit der ersten Torchance des Schlussabschnitts brachte sich Herford in Position, als Anton Seidel in der 42. Minute zum 3:2 traf. Der Traum lebte und Herford kämpfte mit den Fans im Rücken weiter. Nur langsam verging Minute um Minute, eine Überzahlsituationen blieb von den Ostwestfalen ungenutzt und rund fünf Minuten vor dem Ende ergab sich die nächste Chance auf den vierten Treffer bei einem weiteren Powerplay der Gastgeber. Rund 60 Sekunden erzeugten die Ice Dragons Druck in ihrer Überzahlformation, dann folgte ein Konter der Hamburger und der Ausgleich durch Adam Domogalla in der 56. Minute. Der Herforder Traum begann zu platzen. Noch einmal folgte ein Überzahlspiel für die Gastgeber, doch der Schock des späten Ausgleichs saß tief und Hamburg verteidigte das eigene Gehäuse. In der letzten Minute setzte Chefcoach Milan Vanek alles auf eine Karte, nahm den guten Kieren Vogel zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor, doch die Kraft reichte nicht mehr aus. Harrison Reed setzte 30 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt zum 4:3 für die Gäste per EmptyNetGoal.

Aus und vorbei – Saisonende und Sommerpause. Die Herforder Fans hatten ein gutes Gespür für die Situation und verabschiedeten die enttäuschten Spieler mit Applaus und auch mit vielen tröstenden Worten. „Ich kann selbst noch gar nicht viel sagen, muss das alles sortieren und natürlich sind wir alle enttäuscht“, äußerte sich Chefcoach Milan Vanek im Anschluss an die Begegnung.

Nach der Saison ist vor der Saison und längst haben die Verantwortlichen des Herforder Eishockey Vereins die Planungen für die Eiszeit 23/24 aufgenommen. Im Vorfeld der Begegnung wurde eine erste Personalie bereits kommuniziert, auf die der HEV an diesem Wochenende noch ausführlicher eingehen wird. Rustams Begovs – Topscorer der Ice Dragons – wird auch in der kommenden Saison dem Herforder Eishockey erhalten bleiben.

Tore:

0:1 12:57 Juuso Rajala (Harrison Reed / Niklas Jentsch)

1:1 19:33 Jonas Gerstung (Logan DeNoble / Dominik Patocka)

1:2 26:58 Niklas Jentsch (Juuso Rajala / Wiljami Kupiainen)

2:2 34:13 Logan DeNoble (Marius Garten / Gleb Berezovskij)

3:2 41:12 Anton Seidel (Dominik Patocka / Jonas Gerstung)

3:3 55:29 Adam Domogalla (Dominik Lascheit / Kai Kristian) SH1

3:4 59:24 Harrison Reed (Niklas Jentsch / Philipp Hertel) EN

Strafen:

Herford 2 Minuten

Hamburg 8 Minuten

Zuschauer:

1029

Streambuchungen:

181

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Alles gegeben: Anton Seidel Photocredit (c): Jürgen Feyerabend - feyerdragon pic art