Jahreshauptversammlung beim Herforder Eishockey Verein - Uwe Johann gibt den Staffelstab an Tobias Schumacher weiter

Jahreshauptversammlung beim HEV mit einigen Änderungen

Dem Ciao des 1. Vorsitzenden folgt ein baldiges Hallo: Nach acht Jahren als 1. Vorsitzender beim Herforder Eishockey Verein verabschiedete sich Uwe Johann auf der Jahreshauptversammlung aus dem Vorstandsteam und stand, wie schon seit langem angekündigt, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Als Nachfolger wurde der bisherige 2. Vorsitzende Tobias Schumacher gewählt, der nun die Geschicke des Vereines leiten wird. Doch Uwe Johann wird auch zukünftig eine wichtige Rolle beim HEV einnehmen: Ab August wird er in der Position des hauptamtlichen Geschäftsführers die Entwicklung des ostwestfälischen Eishockeyvereins weiter vorantreiben.

Seit das Vorstandsteam um Uwe Johann vor acht Jahren seine Arbeit aufnahm, erfolgte ein Neuaufbau fast aller Bereiche und Strukturen des Herforder Eishockey Vereins. Sowohl für den Nachwuchs als auch für die Senioren mussten neue und verlässliche Grundlagen geschaffen werden, um den Verein unter schwierigsten Rahmenbedingungen wieder nach vorne zu bringen. Kein leichter Weg, aber ein erfolgreicher.

Inzwischen sind der Verein und das Event „Eishockey“ so enorm gewachsen, dass weitere Umstrukturierungen unumgänglich geworden sind. Es gilt nun, diese Reise fortzuführen und sich auch von einer Pandemie nicht stoppen zu lassen. Und so stand die Jahreshauptversammlung ganz im Zeichen von wichtigen Weichenstellungen, um den HEV weiter zu stärken und auszubauen.

Erfreulich viele Teilnehmer kamen in die imos Eishalle „Im Kleinen Felde“, und auch Bürgermeister Tim Kähler ließ es sich nicht nehmen, Grußworte der Hansestadt Herford auszusprechen und über anstehende Umbaumaßnahmen in der Eishalle zu berichten. Diese betreffen zunächst den Kabinenbereich und den Brandschutz, zukünftig sollen aber auch Sitzplätze für die Zuschauer geschaffen werden.

Uwe Johann blickte auf ein Jahr zurück, in dem natürlich die Corona-Pandemie das Vereinsleben bestimmte und leider im kompletten Nachwuchs- und Frauenbereich dafür sorgte, dass die Eiszeit bereits beendet war, kaum dass sie richtig begonnen hatte. Durch viel Ideenreichtum und Zusammenhalt gelang es dennoch, mit Hilfe von Online-Training den Lockdown zu überbrücken und fast alle Aktiven an Bord zu behalten. Erneut kann der HEV in allen Jahrgängen Mannschaften melden und wieder optimistischer in die Zukunft blicken. Allerdings konnten bei den jüngsten Jahrgängen durch die fehlende Möglichkeit, Kinder aufs Eis zu bringen, fast eineinhalb Jahre lang kaum neue Kinder gewonnen worden, so dass erhebliche Lücken entstanden sind. Diese sollen nun durch intensivierte Nachwuchswerbung geschlossen werden. Einen besonderen Dank sprach der Vorstand an Andreas Doppleb und Oliver Skorka aus, die sich intensiv um das Online-Training in der Lockdown-Phase gekümmert haben. Ab August wird mit dem Slowenen Miha Zbontar ein neuer hauptamtlicher Nachwuchstrainer seine Arbeit beim Herforder Eishockey Verein aufnehmen. Erfreulich auch die Entwicklung im Herforder Frauen-Eishockey: Nachdem die Lady Dragons noch vor dem Saisonabbruch ihr erstes Freundschaftsspiel in Dortmund bestritten, nehmen sie nun erstmals am offiziellen Spielbetrieb des Landesverbandes NRW teil und werden in der Bezirksliga starten.

Im Frühjahr 2020 entschied man sich, noch mitten im Lockdown, beim Herforder Eishockey Verein dafür, trotz aller Unwägbarkeiten den Gang in die Oberliga zu wagen. Nachdem der DEB die Zulassung der 1. Mannschaft für die Oberliga bestätigt hatte, hieß es zunächst einen Kader für die neue Spielklasse aufzubauen. Es folgten lange Wochen mit vielen Fragezeichen und einer schier endlosen „Hängepartie“ rund um die Einordnung der Oberliga zum „Profibereich“ – unverzichtbar, um überhaupt mit dem Spielbetrieb beginnen zu können. So erfolgte schließlich der Startschuss erst Anfang November. Es blieb schließlich eine Saison mit reinen Geisterspielen, dafür aber mit einem attraktiven Livestream-Angebot, dass den Fans zumindest das virtuelle „Dabeisein“ ermöglichte.

Sportlich darf der Aufsteiger mit der vergangenen Eiszeit absolut zufrieden sein, auch wenn man letztlich sehr unglücklich in den PrePlayOffs den Rostock Piranhas unterlegen war. Der Schritt aus der Regionalliga hin zur Oberliga erwies sich in allen Bereichen als richtig und notwendig und hat die Attraktivität des Eishockeystandortes Herford ganz massiv gefördert. Den Verein nachhaltig im gehobenen deutschen Eishockey zu etablieren, bedeutet allerdings auch einen sehr hohen Arbeitsaufwand, den der Verein nur durch die Schaffung der Position eines hauptamtlichen Geschäftsführers bewältigen kann.

Nach der ersten Oberligaspielzeit seit 2013 hieß es für die Fans des HEV Abschied nehmen von Chefcoach Jeff Job. Seine Nachfolge tritt Michael Bielefeld an, der aus Füssen zu den Ice Dragons wechselt, mit Dennis Schmunk und Andreas Ober das Trainerteam bildet und bereits die Arbeit aufgenommen hat. Gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Sven Johannhardt hat Michael Bielefeld einen Kader zusammengestellt, der in allen Mannschaftsteilen noch einmal verstärkt wurde und mit dem es gelingen soll, die Top 10 der Liga und somit die PrePlayOffs anzustreben. Denn erstmals seit langem ist in der Oberliga wieder ein Abstieg möglich, diesen gilt es mit aller Kraft zu vermeiden. Die Herforder Eishockey-Fans dürfen sich dabei mit Sicherheit auf eine sehr spielstarke Oberliga Nord freuen, da viele Vereine namhafte Spieler verpflichtet haben.

Trotz des kompletten Fehlens von Zuschauereinnahmen ist es bezüglich der Finanzen gelungen, eine ausgeglichene Bilanz zu erzielen. Mit der Zulassung zur Oberliga ist der Eishockey-Standort Herford für potenzielle Sponsoren noch attraktiver geworden und der Herforder Eishockey Verein bietet inzwischen umfassende Möglichkeiten für Unternehmen, sich in Verbindung mit den Ice Dragons zu präsentieren und positiv in Erscheinung zu treten. Die ausbleibenden Einnahmen des Ticketverkaufes wurden durch verschiedene Corona-Hilfen, jedoch auch durch die Liveübertragungen der Heimspiele per Livestream abgemildert. Auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Herford ermöglicht es, dass der Verein sich inzwischen deutlich professioneller als in der Vergangenheit aufstellt. In der kommenden Saison ist der Verein erstmals für das Catering in der Eishalle bei Heimspielen zuständig, wodurch neben den bereits greifenden Vermarktungsrechten in der Eishalle ein weiterer wichtiger Baustein auf den HEV übergeht.

Wichtiger Bestandteil der Jahreshauptversammlung waren Abstimmungen über Satzungsänderungen. Zentrale Punkte der neuen Satzung sind eine Änderung des Geschäftsjahres, das nun an die Eishockeysaison angepasst wurde und vom 01. Mai bis zum 30. April geht. Der Geschäftsführende Vorstand besteht mit der neuen Satzung aus bis zu sechs Personen und beinhaltet neben dem 1. Vorsitzenden bis zu drei stellvertretende Vorsitzende sowie dem ersten und zweiten Kassierer. Per Satzung ist der Vorstand nun berechtigt, einen Geschäftsführer einzustellen.

Abschließend wurden Tobias Schumacher (1. Vorsitzender), Carina Will, Eva Wiesekopsieker, Olaf Krüger (alle drei stellvertretende Vorsitzende), Jens Köstermeyer (1. Kassierer) und Sabine Richter (2. Kassiererin) von der Versammlung in die entsprechenden Ämter gewählt. Als Kassenprüfer fungieren Jutta Feldmann, Anton Sokol und Jörg Haferkorn. Der scheidende 1. Vorsitzende Uwe Johann tritt ab August seine Stelle als Geschäftsführer beim Herforder Eishockey Verein an.

 

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Jahreshauptversammlung beim HEV: (v. l.) Uwe Johann (scheidender 1. Vorsitzender und zukünftiger Geschäftsführer), Olaf Krüger (stellvertretender Vorsitzender), Tobias Schumacher (1. Vorsitzender), Eva Wiesekopsieker (stellvertretende Vorsitzende) und Jens Köstermeyer (1. Kassierer) nicht im Bild: Carina Will (stellvertretende Vorsitzende) und Sabine Richter (2. Kassiererin) Photocredit (c): Jürgen Feyerabend - feyerdragon pic art