Ice Dragons gelingt Sensation - Herford stürzt Tabellenführer Hannover Scorpions

Herford besiegt Scorpions

Geschichte geschrieben – dem Herforder Eishockey Verein ist gegen Tabellenführer Hannover Scorpions ein völlig unerwarteter 8:6 (3:3/3:1/2:2)-Erfolg gelungen. Nach 60 dramatischen Minuten hatten die Ice Dragons dieses Mal das bessere Ende für sich und brachten den Gästen die insgesamt erst vierte Saisonniederlage bei.

Chefcoach Jeff Job musste neben Philipp Brinkmann auch kurzfristig auf Sebastian Christmann und Nils Bohle verletzungsbedingt verzichten. Jörn Weikamp kehrte hingegen ins Team zurück. Die erste Minute war in der imos Eishalle „Im Kleinen Felde“ noch nicht vorüber, da führte der HEV bereits mit 2:0. Der erneut sehr stark aufspielende Christophe Lalonde hatte per Alleingang bereits die erste Torchance genutzt und nur wenige Sekunden später erhöhte Matyas Kovacs mit einem äußerst platzierten Distanzschuss auf 2:0. Die Gäste aus Niedersachsen wirkten jedoch nur kurz geschockt und glichen per Doppelschlag durch Mario Valery Trabucco (8. Und 10.) zum 2:2 aus. Mit sehr viel Tempo ging es in der Folge hin und her und beide Teams hatten Gelegenheiten in Führung zu gehen. Ausgerechnet in Unterzahl schlug dann der HEV wieder zu, als Björn Bombis einen Abwehrfehler der Scorpions auszunutzen wusste. Doch Hannover konterte noch vor der ersten Pause und egalisierte in der 19. Minute durch Tomi Wilenius in Überzahl.

Im zweiten Spielabschnitt nutzten die Gäste zunächst ein weiteres Powerplay und gingen in der 22. Minute durch Christoph Koziol erstmals in Führung. Hannover drängte nun auf den nächsten Treffer, doch ein Sonntagsschuss von Lukas Gärtner nach einem gewonnenen Bully sorgte für das 4:4. Mit einer traumhaften und schnell vorgeführten Passkombination ging Herford in der 29. Minute erneut in Führung, als Ralf Rinke seinen ersten Treffer des Tages bejubeln durfte. Treffer Nummer zwei steuerte der Herforder Stürmer acht Sekunden vor dem letzten Seitenwechsel zum 6:4 in Überzahl bei, als er vor dem Tor sträflich allein gelassen wurde.

Hannover kam nun mit viel Wut aus der Kabine und setzte sofort zur Aufholjagd an. Kurz nach Wiederbeginn sorgte Roman Pfennings für den schnellen 5:6-Anschlusstreffer und als Fedor Kolupaylo in der 46. Minute der 6:6-Ausgleich gelang, drohte den Herfordern ein ähnlich bitteres Ende wie zwei Tage zuvor, als man gegen die Tilburg Trappers im letzten Drittel eingebrochen war. Doch Herford kämpfte und versuchte wieder ein ebenbürtiger Gegner zu sein. Beide Teams suchten weiter die Offensive, doch es sollte noch einige Minuten bis zur Entscheidung dauern. Höchste Gefahr herrschte dann für die Ice Dragons in den letzten Minuten. Hannover hatte noch einmal die Gelegenheit, in Überzahl für die Entscheidung zu sorgen. Doch Herford verteidigte und warf sich in die Schüsse. So auch in der 58. Minute, als Guillaume Naud mit einem langen Pass Ralf Rinke bediente, der nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden konnte. Doch als alles auf den Pfiff der Schiedsrichter wartete, schaltete Christophe Lalonde am schnellsten und schob die frei liegende Scheibe zum umjubelten 7:6-Treffer ein. Hannover setzte noch einmal alles auf eine Karte und nahm Torhüter Brett Jaeger zugunsten eines weitern Feldspielers vom Eis. Nachdem Christophe Lalonde abermals einen Schuss der Scorpions mit vollem Körpereinsatz blockte und Guillaume Naud erneut Ralf Rinke mit einem langen Pass fand, nutzte dieser die Chance und erzielte den 8:6-Endstand durch ein EmptyNetGoal wenige Sekunden vor der Schlusssirene.

„Heute ist es gelungen, über die gesamte Spielzeit eine hervorragende Leistung zu zeigen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie an einem richtig guten Tag jeden schlagen kann“, analysierte Chefcoach Jeff Job im Anschluss an die dramatische Begegnung. Da zeitgleich die ärgsten Konkurrenten um den PrePlayOff-Platz 10 ihre Begegnungen verloren, hat sich der HEV mit einem Punkteschnitt von 1,03 auf den PrePlayOff-Platz verbessert.

Bereits in der Dienstagsbegegnung wartet mit dem Auswärtsspiel bei den Saale Bulls Halle das nächste Topteam der Liga.

Lasse Bödefeld und Tim Lucca Krüger werden einen Tag zuvor erstmals per Förderlizenz für die Kassel Huskies in der DEL2 auflaufen und sich somit für ihre guten Saisonleistungen belohnen.

 

Tore:

1:0 (00:31) Christophe Lalonde (Björn Bombis / Guillaume Naud)

2:0 (00:56) Matyas Kovacs (Lasse Bödefeld / Tim Lucca Krüger)

2:1 (07:03) Mario Valery Trabucco (Victor Knaub / Patrick Schmid) PP1

2:2 (09:41) Mario Valery Trabucco (Fedor Kolupaylo / Julian Airich)

3:2 (17:31) Björn Bombis (Ralf Rinke / Guillaume Naud) SH1

3:3 (18:52) Tomi Wilenius (Patrick Schmid / Christoph Koziol) PP1

3:4 (21:56) Christoph Koziol (Robert Peleikis / Tomi Wilenius) PP1

4:4 (25:28) Lukas Gärtner (Nico Schnell / Jörn Weikamp)

5:4 (28:31) Ralf Rinke (Christophe Lalonde / Björn Bombis)

6:4 (39:52) Ralf Rinke (Björn Bombis / Marius Garten) PP1

6:5 (40:33) Roman Pfennings (Jan Pietsch / Alexander Heinrich)

6:6 (45:45) Fedor Kolupaylo

7:6 (57:14) Christophe Lalonde (Ralf Rinke / Guillaume Naud) SH1

8:6 (59:41) Ralf Rinke (Guillaume Naud / Christophe Lalonde)

 

Strafen:

Herford 8 Minuten

Hannover 2 Minuten

 

Streambuchungen:

448

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Jubel bei den Ice Dragons: Ralf Rinke