Vom Eis gefegt – der Herforder Eishockey Verein zeigte gegen die Hannover Indians seine bislang stärkste Saisonleistung in der Oberliga Nord und besiegte den Tabellen-4. mit 8:0 (6:0/2:0/0:0). Somit gelang den Ice Dagons im mit Spannung erwarteten „Back to Back“-Spiel die Revanche für die 3:4-Niederlage vom vergangenen Dienstag.
Von Beginn an merkte man beiden Teams an, dass die hitzige Atmosphäre der Schlussphase aus dem Hinspiel auch auf das Re-Game übertragen wurde. Bereits nach 40 Sekunden ging es für den Hannoveraner Brett Bulmer zum ersten Mal auf die Strafbank. Herford nutzte die numerische Überlegenheit und ging in der 3. Spielminute durch Emil Lessard-Aydin mit 1:0 in Führung. Eine Minute später setzte Christophe Lalonde zum Alleingang an und netzte in überragender Manier zum 2:0 ein. Bei der ersten Hannoveraner Überzahl war Christophe Lalonde erneut zu Stelle. Der Kanadier in Diensten des HEV nutzte einen Torwartpatzer von Lukas Schaffrath und erzielte das 3:0 (12.). Herford erhöhte noch einmal die Frequenz und setzte sofort nach. Philipp Brinkmann ließ den Indians-Goalie in der 13. Minute erneut schlecht aussehen und arbeitete die Scheibe über die Torlinie. Gästecoach Lenny Soccio hatte erst einmal genug gesehen und nahm nach einer Auszeit Lukas Schaffrath für David Zabolotny vom Eis. Doch die Ice Dragons waren nun richtig ins Rollen gekommen. Ganze sieben Sekunden dauerte es, bis auch Zabolotny das erste Mal bezwungen war. Ralf Rinke schnappte sich nach dem Bully den Puck an der Mittellinie, zog ins Angriffsdrittel und schloss eiskalt ab. Doch der Torhunger im ersten Drittel war noch nicht gestillt. Erneut traf Ralf Rinke in der 16. Minute und erhöhte noch vor der Pausensirene auf 6:0.
Im zweiten Durchgang waren die Gäste erst einmal auf Schadensbegrenzung bedacht und versuchten Ruhe in das Spiel zu bringen. So gestaltete sich der Mittelabschnitt wesentlich ausgeglichener und es dauerte bis zur 34. Minute zum nächsten Torjubel. Lasse Bödefeld musste einen abgefälschten Schuss von Tim-Lucca Krüger nur noch aus kurzer Distanz einschieben und erzielte das 7:0. Weitere 30 Sekunden später war es Krüger selbst, der Herfords Führung weiter ausbaute.
Im Schlussabschnitt spielte nun das gesamte Team für Torhüter Ennio Albrecht, der unbedingt ohne Gegentreffer bleiben sollte. Hannover bemühte sich zwar noch um den Ehrentreffer, doch auch der sollte nicht mehr gelingen, da die Herforder Mannschaft vorbildlich kämpfte und gemeinsam mit Ennio Albrecht die Null halten konnte.
Mit dem sensationellen 8:0-Erfolg über die Hannover Indians hat die Mannschaft ihren Fans eine Antwort auf die sehr massive Kritik der vergangenen Wochen gegeben. Die Ice Dragons waren aufgrund schwacher Derbyauftritte in Ungnade gefallen und müssen sich nun mühsam den Support ihrer Fanclubs wieder zurückerkämpfen.
„Wir wollten uns unbedingt für die Niederlage am Dienstag revanchieren und haben alle dafür auf dem Eis gekämpft. Es ist uns gut gelungen“, analysierte der 20jährige Deutsch-Kanadier Emil Lessard Aydin fasst schon in ostwestfälisch bescheidender Manier nach der Schlusssirene.
Herford verbesserte sich in der Tabelle auf Platz 11 und hat nun einen Punkteschnitt von 0,93. In der Sonntagsbegegnung geht es zur schwierigen Aufgabe gegen den Krefelder EV, der bereits im zweiten Jahr der Oberliga-Zugehörigkeit kräftig um die PrePlayOff-Plätze mitkämpft.
Tore:
1:0 (02:10) Emil Lessard Aydin (Guillaume Naud / Björn Bombis) PP1
2:0 (03:24) Christophe Lalonde (Sebastian Christmann / Philipp Brinkmann)
3:0 (11:26) Christophe Lalonde (Sebastian Christmann) SH1
4:0 (12:19) Philipp Brinkmann (Nico Schnell)
5:0 (12:26) Ralf Rinke (Marius Garten / Emil Lessard Aydin)
6:0 (15:22) Ralf Rinke (Emil Lessard Aydin / Björn Bombis) PP1
7:0 (33:26) Lasse Bödefeld (Guillaume Naud / Tim-Lucca Krüger)
8:0 (34:08) Tim-Lucca Krüger (Jörn weikamp / Gleb Berezovskij)
Strafen:
Herford 14 Minuten
Hannover 18 Minuten