Gekämpft – der Herforder Eishockey Verein verlor das Gastspiel bei den Hannover Indians unglücklich mit 3:4 (0:1/1:1/2:2), zeigte jedoch viel Moral und Kampfgeist bis in die Schlusssekunden und tat mit der gezeigten Leistung einen deutlichen Schritt in Richtung Versöhnung mit den heimischen Fans. Ein besseres Ergebnis wurde jedoch durch individuelle Fehler, sodass man schließlich mit leeren Händen die Heimreise antrat.
Herford, die bei den Indians auf Marius Garten und Kieren Vogel verletzungsbedingt verzichten mussten, starteten aus einer kontrollierten Defensive und spielten erstmals in dieser Saison zumindest in der Auftaktphase mit vier Sturmreihen. Da auch Hannover zunächst darauf bedacht war, Gefahr vom Tor fern zu halten, entwickelte sich zu Beginn ein Spiel mit wenig Torchancen, wobei sich beide Teams auf Augenhöhe begegneten. Die Indians nutzten eine der wenigen Torgelegenheiten in der 10. Minute durch Parker Bowles, der HEV-Torhüter Ennio Albrecht aus der Distanz überraschte. Die Ice Dragons erarbeiteten sich in der Folge zwar einige Gelegenheiten, blieben jedoch bis zur ersten Drittelsirene ohne Torerfolg, womit beim Stande von 1:0 für die Gastgeber erstmals die Seiten gewechselt wurden.
Im zweiten Spielabschnitt erhöhten die Ice Dragons den Druck und kamen in einer unübersichtlichen Situation zum verdienten Ausgleich, als Gleb Berezovskij einen Abpraller über die Torlinie stocherte. Herford arbeitete weiter, stand gut in der eigenen Defensive und suchte häufiger den Abschluss. Erst nach einigen Minuten Spielzeit fand Hannover wieder besser in das Spiel, das nun an Intensität zunahm. Pech dann für den HEV in der 30. Minute, als Sebastian Christmann in Unterzahl nur den Pfosten traf und die Indians rund 60 Sekunden später das Powerplay nutzten und durch Robby Hein erneut in Führung gingen. Nachdem der HEV noch zwei weitere Male lediglich den Pfosten traf und auch die Hannover Indians keinen weiteren Treffer erzielten, wurden beim Spielstand von 2:1 ein letztes Mal die Seiten gewechselt.
In den ersten Minuten des Schlussabschnitts drängte der HEV auf den Ausgleich und schnürte die Indians im eigenen Verteidigungsdrittel förmlich ein. Rund zehn Minuten lang ließ man den Gegner kaum vor das eigene Tor kommen, bevor der Gastgeber jedoch in der 52. Minute die erste eigene Gelegenheit des Schlussabschnittes ausgerechnet in Unterzahl nutzte, einen individuellen Fehler bestrafte und durch Branislav Prohanka das 3:1 erzielte. Dieser Treffer wirkte auf die Herforder wie ein Schock und als Parker Bowles in der 55. Minute auf 4:1 erhöhte, schien die Begegnung gelaufen zu sein. Doch Herford versuchte noch einmal zurück zu kommen. Emil Lessard Aydin verkürzte in der 59. Minute auf 2:4 und als Tim Lucca Krüger 46 Sekunden vor der Schlusssirene sogar den 3. Treffer für die Ice Dragons erzielte, wurde es noch einmal spannend. Hannover ließ jedoch keine Torgelegenheit mehr zu und brachte den 4:3-Sieg letztlich über die Zeit.
Nach dem Spielende entlud sich bei beiden Teams noch einmal die Anspannung und es dauerte noch einige Minuten, bis die Mannschaften nach viel Diskussionsbedarf untereinander schließlich den Weg in die Kabinen fanden. Bereits am kommenden Freitag kommt es zum Rückspiel und man darf gespannt sein, ob es nochmals ähnlich heiß zugehen wird.
Während die Hannover Indians den 4. Tabellenplatz stabilisierten, bleibt Herford mit dem Punkteschnitt von 0,85 auf Platz 12. Wichtiger dürfte jedoch das deutliche Signal der Mannschaft gewesen sein, indem mit viel Kampfkraft und Herzblut gespielt wurde und dem Favoriten alles abverlangt wurde.
Tore:
1:0 (09:20) Parker Bowles (Thore Weyrauch)
1:1 (23:43) Gleb Berezovskij (Björn Bombis / Guillaume Naud)
2:1 (30:34) Robby Hein (Brett Bulmer / Thore Weirauch) PP1
3:1 (51:15) Branislav Prohanka SH1
4:1 (54:27) Parker Bowles (Thore Weirauch / Nick Aichinger)
4:2 (58:09) Emil Lessard Aydin (Gleb Berezovskij / Lasse Bödefeld)
4:3 (59:14) Tim-Lucca Krüger (Jörn Weikamp / Björn Bombis) PP1
Strafen:
Hannover 10 Minuten
Herford 8 Minuten